Prognosebericht
- Ausblick des Geschäftsverlaufs berücksichtigt Einschätzung des Managements zu den voraussichtlichen finanziellen Auswirkungen der Ausbreitung des Coronavirus
- Entwicklung des Konzernumsatzes im Jahr 2020 in einer Spanne von währungsbereinigt 0 % bis +2 % erwartet
- EBIT soll sich 2020 auf einen Betrag zwischen 320 Mio. EUR und 350 Mio. EUR belaufen
Nachtrag
Zum Zeitpunkt der Aufstellung dieses Berichts am 20. Februar 2020 war das Geschäft von HUGO BOSS durch die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus und die damit verbundenen Einschränkungen des öffentlichen Lebens, allen voran auf dem chinesischen Festland, wesentlich beeinträchtigt. So war ein Großteil der eigenen Einzelhandelsgeschäfte auf dem chinesischen Festland, in Hongkong und in Macau seit Ende Januar entweder geschlossen oder operierte mit stark eingeschränkten Öffnungszeiten. Zudem verzeichnete das Unternehmen im gleichen Zeitraum einen spürbaren Rückgang der mit chinesischen Touristen erzielten Umsätze in weiteren wichtigen Märkten.
Vor diesem Hintergrund und aufgrund der zum Zeitpunkt der Aufstellung dieses Berichts vorherrschenden großen Unsicherheit mit Blick auf den weiteren Verlauf der Situation geht HUGO BOSS davon aus, dass sich die wirtschaftlichen Folgen der Ausbreitung des Coronavirus sehr wahrscheinlich wesentlich auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung des Unternehmens im Jahr 2020 auswirken werden. Die im Verlauf dieses Kapitels dargestellten Einschätzungen hinsichtlich des zu erwartenden Geschäftsverlaufs von HUGO BOSS im Jahr 2020 berücksichtigen dies. Dabei geht das Unternehmen mitunter von einer schrittweisen Normalisierung der Situation bis zur Jahresmitte aus. Etwaige darüberhinausgehende negative Auswirkungen können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse des Geschäftsjahrs 2020 von den prognostizierten Werten abweichen. Risiko- und Chancenbericht, Bedeutende externe Risiken
Ausblick
Der folgende Bericht gibt die Prognosen des Managements von HUGO BOSS hinsichtlich des künftigen Geschäftsverlaufs wieder und beschreibt die erwartete Entwicklung der maßgeblichen konjunkturellen und branchenbezogenen Rahmenbedingungen. Er entspricht dem Kenntnisstand des Managements zum Zeitpunkt der Berichtserstellung. Hierbei wird berücksichtigt, dass die tatsächliche Entwicklung im Falle des Eintretens von Risiken und Chancen, wie im Risiko- und Chancenbericht beschrieben, positiv wie negativ wesentlich von diesen Prognosen abweichen kann. HUGO BOSS übernimmt außerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Veröffentlichungsvorschriften keine Verpflichtung, die in diesem Bericht enthaltenen Aussagen zu aktualisieren. Risiko- und Chancenbericht
Konjunkturelle und branchenspezifische Entwicklungen beeinflussen maßgeblich die operative und finanzwirtschaftliche Entwicklung von HUGO BOSS. Die vom Konzern getroffenen Prognosen zum erwarteten Geschäftsverlauf basieren folglich auf bestimmten Annahmen hinsichtlich der Entwicklung von Weltwirtschaft und Branche. Diese wurden jedoch Quellen entnommen, die vor der Ausbreitung des Coronavirus veröffentlicht worden sind. Diese ursprünglichen Annahmen sind im Folgenden dargestellt. Die im Anschluss daran dargestellten Einschätzungen hinsichtlich des zu erwartenden Geschäftsverlaufs von HUGO BOSS im Jahr 2020 berücksichtigen zusätzlich eine Einschätzung der finanziellen Auswirkungen des Coronavirus auf das Unternehmen.
Ausblick für die Weltwirtschaft
In seiner Publikation vom 20. Januar 2020 rechnet der IWF für das Jahr 2020 mit einer moderaten Belebung des Wachstums der Weltwirtschaft auf 3,3 % (2019: 2,9 %). Der Ausblick basiert auf der Annahme einer höheren Wachstumsdynamik vieler wichtiger Schwellenländer. Hingegen sollte sich das Wachstum in vielen Industriestaaten sowie in China 2020 weiter verlangsamen. Zunehmende geopolitische Spannungen und eine weitere Eskalation globaler Handelskonflikte werden als wesentliche Risiken für die Entwicklung der Weltwirtschaft angesehen.
Laut Schätzung des IWF dürfte sich das Wachstum in der Eurozone im Jahr 2020 auf 1,3 % belaufen und damit nur leicht über dem im Vorjahr erzielten Wert liegen (2019: 1,2 %). Eine erwartete Verbesserung der Auslandsnachfrage unterstützt dabei die Wachstumsprognose. Unter der Annahme eines geordneten Brexits wird auch für die Wirtschaft Großbritanniens eine leichte Verbesserung des Wachstums auf 1,4 % erwartet (2019: 1,3 %). In den USA dürfte sich das Wirtschaftswachstum hingegen auf voraussichtlich 2,0 % reduzieren (2019: 2,3 %). Der Rückgang reflektiert in erster Linie die Rückkehr zu einer neutralen Fiskalpolitik sowie die erwartete Abschwächung der positiven Effekte der Niedrigzinspolitik. Das Wachstum in China dürfte sich laut Einschätzung des IWF ebenfalls leicht abschwächen und voraussichtlich auf 6,0 % belaufen (2019: 6,1 %). Der beabsichtigte Abbau von Einfuhrzöllen sollte sich dabei positiv auf die Wachstumsdynamik auswirken und die konjunkturelle Verlangsamung etwas abmildern.
Branchenausblick
Einer im November 2019 gemeinsam von The Business of Fashion und der Unternehmensberatung McKinsey & Company veröffentlichten Studie zufolge wird die globale Bekleidungsindustrie im Jahr 2020 voraussichtlich um 3 % bis 4 % und damit schwächer als noch im Vorjahr wachsen (2019: 3,5 % bis 4,5 %). Für das gehobene Premiumsegment der Bekleidungsindustrie, das den besten Vergleichsmaßstab für HUGO BOSS darstellt, wird ebenfalls mit einer gegenüber dem Vorjahr geringeren Wachstumsrate in Höhe von 2,5 % bis 3,5 % gerechnet (2019: 3 % bis 4 %). Die erwartete Verlangsamung resultiert aus einer zunehmenden Zurückhaltung der Konsumenten vor dem Hintergrund anhaltender makroökonomischer und politischer Unsicherheiten sowie der unverändert andauernden Bedrohung durch Handelskonflikte. Gesamtwirtschaftliche Lage und Branchenentwicklung
In den Industrieländern Europas sollte sich die Branche im Jahr 2020 leicht schwächer als noch im Vorjahr entwickeln. Es wird ein Branchenwachstum im voraussichtlich niedrigen einstelligen Prozentbereich erwartet. Dabei sollten die global wirtschaftlich angespannte Situation und die verbleibenden Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Brexit wachstumsdämpfend wirken. Für die Region Amerika wird damit gerechnet, dass sich die Branchenentwicklung im Jahr 2020 auf ein Wachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich abschwächt. Dabei wird erwartet, dass die Konsumausgaben vor dem Hintergrund der anhaltenden Handelskonflikte und der bevorstehenden Präsidentschaftswahl in den USA langsamer als im Vorjahr wachsen. In den Schwellenländern Asiens sollte sich das Branchenwachstum im Jahr 2020 laut The Business of Fashion und McKinsey & Company vor dem Hintergrund einer Abschwächung des Konsumklimas ebenfalls leicht verlangsamen und im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich bewegen. Dabei sollte sich das chinesische Festland besser entwickeln als das zuletzt von politischen Unruhen geprägte Hongkong. Für die Industrieländer Asiens wird wie im Vorjahr ein Wachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich prognostiziert.
Ausblick für den HUGO BOSS Konzern
Die Prognoseaussagen für das Geschäftsjahr 2020 berücksichtigen allesamt die Auswirkungen des IFRS 16. Basis bilden dabei die jeweiligen Ergebnisgrößen des Geschäftsjahres 2019, ebenfalls unter Einbezug der Auswirkungen des IFRS 16.
Vor dem Hintergrund der gesamtwirtschaftlichen und branchenbezogenen Rahmenbedingungen und unter Einbezug der im Abschnitt „Nachtrag“ dieses Kapitels dargestellten Einschätzung zu den voraussichtlichen finanziellen Auswirkungen des Coronavirus geht HUGO BOSS davon aus, dass sich der Konzernumsatz im Jahr 2020 in einer Spanne von währungsbereinigt 0 % bis +2 % entwickeln wird. Dabei wird das Wachstum voraussichtlich regional uneinheitlich ausfallen. Während der Konzern für Europa von einem währungsbereinigten Anstieg im niedrigen einstelligen Prozentbereich ausgeht, ist für die Region Amerika mit einer ungefähr stabilen Entwicklung der währungsbereinigten Umsätze zu rechnen. Dabei dürfte das Großhandelsgeschäft in Nordamerika insbesondere im ersten Halbjahr 2020 von einem anhaltend herausfordernden Marktumfeld geprägt sein. Für die Region Asien/Pazifik rechnet das Unternehmen aufgrund der wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus auf Gesamtjahressicht mit einem Rückgang der währungsbereinigten Umsätze im einstelligen Prozentbereich.
Für den eigenen Einzelhandel geht der Konzern im Jahr 2020 von einem währungsbereinigten Umsatzanstieg im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich aus. Dabei werden die Intensivierung von Online-Partnerschaften im Rahmen des Konzessionsmodells sowie die im Jahr 2019 abgeschlossenen Renovierungen strategisch wichtiger BOSS Geschäfte zum Umsatzwachstum des eigenen Einzelhandels beitragen. Für das Großhandelsgeschäft wird mit einem Rückgang der währungsbereinigten Umsätze im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich gerechnet. Dies wird vor allem eine Folge der erwarteten Umsatzverschiebung vom Großhandelsgeschäft zum eigenen Einzelhandel im Zusammenhang mit der Intensivierung des Online-Konzessionsmodells, sein. Konzernstrategie, Fokus auf Umsetzung der strategischen Wachstumstreiber
HUGO BOSS erwartet, dass das operative Ergebnis (EBIT) im Jahr 2020 in einer Spanne zwischen 320 Mio. EUR und 350 Mio. EUR liegen wird (2019: 344 Mio. EUR), wobei die letztendliche Umsatzentwicklung maßgeblich für die Höhe des zu erwartenden EBIT sein wird. Für das Konzernergebnis rechnet das Unternehmen mit einem Anstieg um bis zu 10 %. Dabei rechnet der Konzern auch mit einer Verbesserung der Konzernsteuerquote.
Vor dem Hintergrund der anhaltenden Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Ausbreitung des Coronavirus geht HUGO BOSS davon aus, dass sich das kurzfristige operative Nettovermögen im Verhältnis zum Umsatz im Jahr 2020 um etwa 50 Basispunkte erhöhen wird. Die Investitionen werden sich 2020 voraussichtlich auf 140 Mio. EUR bis 160 Mio. EUR summieren (2019: 192 Mio. EUR). Der Rückgang der Investitionstätigkeit ist dabei vor allem auf nicht wiederkehrende Investitionen für den Neubau des weltweit größten Outlets von HUGO BOSS am Standort Metzingen zurückzuführen. Die Schwerpunkte der Investitionstätigkeit werden unverändert der eigene Einzelhandel sowie die IT-Infrastruktur des Konzerns bilden.
Vorstand und Aufsichtsrat beabsichtigen der Hauptversammlung am 7. Mai 2020 eine Dividende von 2,75 EUR je Aktie für das Geschäftsjahr 2019 vorzuschlagen (2018: 2,70 EUR). Der Vorschlag entspricht einer Ausschüttungsquote von 93 % des auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallenden Konzernergebnisses im Jahr 2019 (2018: 79 %). Sofern die Aktionäre dem Vorschlag zustimmen, wird die Dividende am 12. Mai 2020 ausgezahlt. Basierend auf der Anzahl der am Jahresende ausstehenden Aktien wird die Ausschüttungssumme 190 Mio. EUR betragen (2018: 186 Mio. EUR).
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Ergebnis 20191 |
Prognose 20201 |
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Konzernumsatz2 |
Anstieg um 2% auf 2.884 Mio. EUR |
Entwicklung in einer Spanne von 0 % bis +2 % |
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Umsatzentwicklung nach Regionen2 |
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Europa |
Anstieg um 4% auf 1.803 Mio. EUR |
Anstieg im niedrigen einstelligen Prozentbereich |
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Amerika |
Rückgang um 7% auf 560 Mio. EUR |
Ungefähr stabile Entwicklung |
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Asien/Pazifik |
Anstieg um 5% auf 438 Mio. EUR |
Rückgang im einstelligen Prozentbereich |
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Umsatzentwicklung nach Vertriebskanälen2 |
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Eigener Einzelhandel |
Anstieg um 4% auf 1.869 Mio. EUR |
Anstieg im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich |
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Großhandel |
Rückgang um 3% auf 931 Mio. EUR |
Rückgang im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich |
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Operatives Ergebnis (EBIT) |
Rückgang um 1% auf 344 Mio. EUR |
320 Mio. EUR bis 350 Mio. EUR |
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Konzernergebnis |
Rückgang um 13% auf 205 Mio. EUR |
Anstieg um bis zu 10 % |
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Kurzfristiges operatives Nettovermögen im Verhältnis zum Umsatz |
Anstieg um 40 Basispunkte auf 20,1% |
Anstieg um etwa 50 Basispunkte |
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Investitionen |
192 Mio. EUR |
140 Mio. EUR bis 160 Mio. EUR |