Umweltbelange
Klimaschutz in der Produktion
In der globalen Textil- und Bekleidungsindustrie entstehen CO2-Emissionen vor allem beim Anbau und in der Produktion textiler Fasern sowie innerhalb energieintensiver Verarbeitungsprozesse, zu denen beispielsweise Färben, Waschen oder Bleichen gehören. HUGO BOSS ist sich seiner Mitverantwortung zum Schutz von Umwelt und Klima bewusst. Die Einführung und Weiterentwicklung umwelt- und klimafreundlicher Prozesse bei seinen Lieferanten ist für das Unternehmen dabei ebenso wichtig wie die Umsetzung entsprechender Maßnahmen an den eigenen Produktionsstandorten.
Umwelt- und Klimaschutzthemen in der Lieferkette werden vom Zentralbereich Global Sustainability gesteuert, der unter anderem die Vorgabe interner Richtlinien und Standards verantwortet. In enger Abstimmung koordiniert zudem das zentrale Umweltmanagement-Team gemeinsam mit den lokal Verantwortlichen entsprechende Maßnahmen an den eigenen Produktionsstätten. Der Vorstand wird regelmäßig über die Fortschritte zur Erreichung der Umwelt- und Klimaschutzziele des Konzerns informiert.
Ziele
Ziel von HUGO BOSS ist die Reduzierung der Auswirkungen seiner Geschäftsaktivität auf das Klima.
Maßnahmen
Mit zahlreichen Maßnahmen und Initiativen an seinen eigenen Standorten und in seiner Lieferkette setzt sich HUGO BOSS für den Klimaschutz ein. Mit der 2018 erfolgten Unterzeichnung der Fashion Industry Charter for Climate Action unter der Schirmherrschaft der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) bekennt sich HUGO BOSS gemeinsam mit anderen Unternehmen zur Vision einer klimaneutralen Modeindustrie bis zum Jahr 2050. Zur Definition geeigneter Maßnahmen engagiert sich das Unternehmen im Rahmen dieser Kooperation unter anderem in Arbeitsgruppen zu den Themen „Rohwaren“ und „Energieeffizienz und erneuerbare Energien im Herstellungsprozess“.
Im Einklang mit der UNFCCC arbeitet das Unternehmen gemeinsam mit seinen Lieferanten daran, die Umweltauswirkungen in der Lieferkette nachhaltig zu reduzieren. Die Einhaltung gesetzlicher Umweltanforderungen ist fester Bestandteil der Lieferantenverträge. Zusätzlich regelt der von HUGO BOSS veröffentlichte Umweltleitfaden eine Vielzahl von Umweltschutz-Grundsätzen sowohl für die eigenen Produktionsstätten als auch für die der Zulieferer. Der Leitfaden wird aktuell weiterentwickelt und soll künftig auch die vom Unternehmen im Rahmen der Fashion Industry Charter for Climate Action verfolgten Aktivitäten und Ziele reflektieren. Aktuell überarbeitet das Unternehmen zudem seinen Verhaltenskodex für Lieferanten, der ebenfalls ausführliche Regeln zum Umweltschutz beinhaltet. Darüber hinaus will HUGO BOSS für seine Lieferanten künftig mithilfe eines Materialleitfadens verbindliche Nachhaltigkeitskriterien hinsichtlich der verwendeten textilen Fasern und Materialien festschreiben.
Im Rahmen regelmäßiger Umweltaudits erfasst HUGO BOSS unter anderem die Maßnahmen seiner Lieferanten zum Energiemanagement und den CO2-Ausstoß dieser Lieferanten. Dabei greift das Unternehmen auch auf externe Auditoren zurück. Für den Fall, dass Verstöße gegen Umweltauflagen festgestellt werden, erarbeitet das Unternehmen gemeinsam mit dem jeweiligen Lieferanten Maßnahmenpläne, deren Umsetzung in Folgeaudits überprüft wird. Auch mittels geeigneter Schulungen will das Unternehmen seine Lieferanten regelmäßig zu Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen informieren und auf die Etablierung standardisierter Energie- und Umweltmanagementsysteme hinwirken.
Als Mitglied der Better Cotton Initiative (BCI) engagiert sich HUGO BOSS gemeinsam mit anderen Unternehmen für eine Reduktion der Umweltauswirkungen, die beim Anbau und in der Verarbeitung von Baumwolle entstehen. Baumwolle ist das von HUGO BOSS mit Abstand am meisten eingesetzte Material. Die BCI verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz zur nachhaltigen Baumwollproduktion, der ökologische, soziale und ökonomische Aspekte berücksichtigt. So sollen etwa durch einen energieeffizienteren und umweltschonenderen Baumwollanbau die Umweltauswirkungen und Klimafolgen reduziert werden.
Auch wenn die Auswirkung der eigenen Produktionstätigkeit auf das Klima im Vergleich zu denen vonseiten der externen Lieferanten nur gering ist, spielt die Reduktion der Energieverbräuche und CO2-Emissionen an den eigenen Produktionsstandorten für HUGO BOSS dennoch eine wichtige Rolle. Bei der kontinuierlichen Weiterentwicklung seines Umweltmanagements orientiert sich der Konzern an den internationalen Normen ISO 14001 (Umweltmanagement) und ISO 50001 (Energiemanagement). Der mit Abstand größte eigene Produktionsstandort in Izmir (Türkei) ist bereits seit 2014 nach beiden Normen zertifiziert. Zur weiteren Reduktion der CO2-Emissionen an den eigenen Produktionsstandorten setzt das Unternehmen vor allem auf den Einsatz energieeffizienter Technologien, die Modernisierung technischer Anlagen sowie eine Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien. Die im Rahmen des Umweltmanagements gewonnenen Erkenntnisse sollen dem Unternehmen zukünftig helfen, gemeinsam mit externen Lieferanten weitere Fortschritte bei der Reduzierung der Umwelt- und Klimaauswirkungen in der Lieferkette zu erzielen.
Leistungsindikatoren
Im Rahmen seines Engagements in der Fashion Industry Charter for Climate Action hat sich HUGO BOSS gemeinsam mit anderen Unternehmen in einem ersten Schritt zur Reduzierung der CO2-Emissionen um 30 % bis zum Jahr 2030 verpflichtet. Zur Konkretisierung dieses Ziels arbeitet das Unternehmen aktuell an der Definition entsprechender Ziele für die sogenannten Scope-1- und Scope-2-Emissionen aus Primärenergienutzung und Strombezug sowie für die Scope-3-Emissionen der Logistik und der Lieferkette.
Verantwortungsvoller Einsatz von Chemikalien in der Produktion
HUGO BOSS ist sich seiner Verantwortung für die Gesundheit und Sicherheit der Menschen bewusst, die mit seinen Produkten sowohl als Kunde als auch im Herstellungsprozess in Berührung kommen. Der verantwortungsvolle Einsatz von Chemikalien in der Produktion ist eine wesentliche Voraussetzung für sichere, gesundheitlich unbedenkliche und umweltfreundliche Produkte sowie Produktionsprozesse. Klare Verantwortlichkeiten, abgestimmte Abläufe und umfangreiche Richtlinien zielen auf die Einhaltung hoher Sicherheits- und Qualitätsstandards in den Produktionsprozessen ab.
In der Stoff- und Zutatenproduktion unabhängiger Lieferanten kommen insbesondere in den sogenannten Nassverfahren, zu denen beispielsweise Färben, Waschen, Bleichen und Gerben zählen, Chemikalien zum Einsatz. Gleiches gilt für die Herstellung von Baumwoll-, synthetischen und recycelten Fasern. Kommt es in den Produktionsprozessen zur Freisetzung von Chemikalien, kann dies unter anderem zur Beeinträchtigung der Wasserqualität und ‑versorgung lokaler Gemeinschaften im Umfeld der jeweiligen Produktionsstätte führen. HUGO BOSS sensibilisiert seine Lieferanten folglich für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Chemikalien und arbeitet an einer Reduzierung von deren Einsatz.
Umweltbelange in der Lieferkette werden vom Zentralbereich Global Sustainability gesteuert. Dessen Vorgaben zur Einhaltung entsprechender Umweltstandards werden von den operativen Beschaffungseinheiten in Zusammenarbeit mit den Lieferanten umgesetzt. So beinhalten etwa die HUGO BOSS Sozialstandards, die ein fester Bestandteil der vertraglichen Vereinbarungen sind, auch Richtlinien zur Einhaltung von Umweltschutzauflagen. Die Einhaltung seitens der Lieferanten wird kontinuierlich von HUGO BOSS sowie unabhängigen Dritten überprüft. Der Vorstand und relevante Mitarbeiter werden über die Ergebnisse der Arbeit regelmäßig informiert.
Ziele
HUGO BOSS hat das Ziel, die Sicherheit seiner Produkte zu gewährleisten. Darüber hinaus verfolgt das Unternehmen das Ziel, die Umweltauswirkungen der Nassverfahren auf Lieferantenseite weiter zu reduzieren. Beide Ziele sollen vor allem durch eine Reduzierung des Einsatzes gesundheits- und umweltschädlicher Chemikalien in der Produktion erreicht werden.
Maßnahmen
HUGO BOSS achtet auf die Einhaltung strikter Vorgaben zur Produktsicherheit in seiner Lieferkette. So verlangt das Unternehmen von seinen Lieferanten die Einhaltung einer den Anforderungen der Apparel & Footwear International RSL Management Group (AFIRM) entsprechenden Restricted Substances List (RSL). Diese regelt die Einhaltung von Gesetzen zur Verwendung von Chemikalien sowie anderen potenziell gesundheitsgefährdenden Substanzen. Mittels umfangreicher Produkttests wird die Sicherheit und Verträglichkeit der von HUGO BOSS und seinen Lieferanten eingesetzten Materialien regelmäßig kontrolliert. Treten bei Tests Auffälligkeiten auf, greift ein definierter Eskalationsprozess unter Einbindung aller relevanten Fachabteilungen, in schwerwiegenden Fällen auch unter Einbezug des Vorstands.
Zur Reduzierung der Umweltauswirkungen im Produktionsprozess arbeitet HUGO BOSS sowohl mit seinen Lieferanten als auch mit anderen Unternehmen der Bekleidungsindustrie, etwa im Rahmen des Programms Zero Discharge of Hazardous Chemicals (ZDHC), eng zusammen. Im Jahr 2019 hat das Unternehmen unter anderem die Migration auf das speziell auf die Nassverfahren abgestimmte Auditprotokoll des ZDHC-Programms erfolgreich abgeschlossen. Im Rahmen des vom Unternehmen verfolgten Global Social Compliance Programme (GSCP) soll es fortan eine standardisierte Bewertung des Chemikalienmanagements der Lieferanten ermöglichen und dazu dienen, Lieferanten mit Nassverfahren bei der Verbesserung ihrer Umweltleistung zu unterstützen. Zur weiteren Reduzierung des Einsatzes umweltschädlicher Chemikalien treibt das Unternehmen zudem die Implementierung einer sogenannten, auf ZDHC basierenden Manufacturing RSL (MRSL) voran. Sie führt Chemikalien mit definierten Grenzwerten auf und soll den Lieferanten helfen, die Verwendung schädlicher Chemikalien zu vermeiden oder auf ein Minimum zu beschränken. Daneben forciert das Unternehmen die Anwendung der Abwasserrichtlinien des ZDHC, um die Freisetzung wassergefährdender Substanzen in der Lieferkette zu verhindern. Auch mit dem auf der Unternehmenswebsite veröffentlichten Umweltleitfaden zielt HUGO BOSS darauf ab, die Umweltauswirkungen in seiner Lieferkette zu reduzieren.
Leistungsindikatoren
HUGO BOSS lässt die Sicherheit und Qualität seiner Produkte von akkreditierten Instituten mittels umfangreicher Schadstofftests prüfen. Ziel ist es, den Anteil nicht marktkonformer Produkte zu minimieren und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass keine solchen Produkte in die Auslieferung gelangen. So wurden im Jahr 2019 rund 3.950 Materialien überprüft (2018: rund 3.050 Materialien). Dabei erwiesen sich weniger als 0,5 % der getesteten Produkte als nicht marktkonform und gelangten folglich nicht in die Auslieferung (2018: weniger als 0,5 %).
2019 hat HUGO BOSS die neu entwickelte MRSL sämtlichen Lieferanten vorgestellt und gleichzeitig deren Bereitschaft zur Implementierung der MRSL abgefragt. Im Jahr 2019 belief sich die Bereitschaft auf 91 %. Für die eigenen Produktionsstätten ist die Einhaltung der MRSL verpflichtend. Ziel des Unternehmens ist es, mittels Aufklärung und Schulungen dafür zu sorgen, dass sich mittelfristig alle Lieferanten zur Implementierung der MRSL bereit erklären.